Erst informieren, dann kaufen

„Social Media: Einfluss auf Kaufverhalten im Internet“ – so lautet der Titel einer aktuellen Studie der Universität Münster, die jetzt bei www.internetworld.de vorgestellt wurde. Inhalt dieser Studie ist nicht das reine Kaufverhalten der Nutzer sozialer Netzwerke, sondern vielmehr ihr Verhalten vor dem eigentlichen Kauf. Inwiefern beeinflussen die sozialen Netzwerke die Kaufentscheidung und über welche Produkte informieren sich die Kunden am meisten. Das wollte die Arbeitsgruppe unter der Leitung von Professor Ralf Schengber wissen und befragte deshalb 1.299 Personen, was für sie bei der Vorabinformation und auch beim Kauf im Bezug auf die sozialen Netzwerke wie Facebook oder andere relevant ist. Die Ergebnisse sind zum Teil erstaunlich.

Besonders junge Menschen nutzen das soziale Netzwerk, um sich über Produkte zu informieren. Rund 40 % der jungen Leute zwischen 14 und 19 Jahren gaben an, dass das soziale Netzwerk für sie sehr wichtig ist, um Informationen vor einen geplanten Kauf zu bekommen. Das sind gut zwei Drittel aller von der Uni Münster Befragten. In der Gruppe der Befragten zwischen 30 und 39 Jahren war es immerhin noch ein Drittel, die sich vor dem Kauf ausführlich auf den Seiten der sozialen Netzwerke schlaumachen. Besonders groß ist der Informationsbedarf bei allen Elektrogeräten, denn hier erkundigen sich 94 %, gefolgt von Informationen über Reiseziele und Hotels mit 84 %. 67 % aller, die sich eventuell einen neuen Wagen kaufen wollen, informieren sich im Vorfeld bei den sozialen Netzwerken.

Interessant war auch die Frage, wo sich die Verbraucher ihre Anregungen zum Kauf holen. 67 % gaben an, dass das Internet für sie die wichtigste Quelle ist, wenn es um Werbung geht. 66 % vertrauen der Mundpropaganda, 59 % finden ihre Inspiration in den diversen Printmedien und 55 % haben sich an der Werbung im Fernsehen orientiert. Auch das Kaufverhalten wurde von der Uni im westfälischen Münster untersucht. Dabei gaben 2 % der Befragten zu, dass sie noch nie etwas im Internet gekauft haben, 40 % kaufen sich hingegen mindestens einmal im Monat etwas. 10 % gaben an, sogar täglich einen Internetkauf zu tätigen.

Inwiefern halten schlechte Bewertungen für ein Produkt den Kunden vom Kauf ab? Auch dieser Frage ging die Studie der Universität Münster nach. 56 % der Studienteilnehmer ist eine Bewertung sehr wichtig und 28 % lassen sich auch von positiven Bewertungen beeinflussen. Ein Drittel der Befragten lässt sich von schlechten Bewertungen beeindrucken und auch vom Kauf abhalten und 9,5 % lassen die Kaufbewertungen kalt. Über die Hälfte, nämlich 60 %, vertraut lieber auf die Meinung in der Familie oder im Freundes- und Bekanntenkreis und gut 50 % liest aufmerksam die Erfahrungsberichte von denjenigen, die schon einmal in einem bestimmten Shop eingekauft haben. Nach dem Kauf einen Artikel oder einen Onlineshop selbst zu bewerten, ist 16 % der Studienteilnehmer sehr wichtig. Dabei stimmen 65 % mit der Hilfe von Sternchen über ein Produkt ab, 53 % schreiben ausführliche Testberichte und 47 % verfassen eine Rezension. Die meisten geben ihre Meinung aber in Foren ab. 16 % bei Facebook und nur 5 % bei Twitter.

Bildquelle: © Claudia Hautumm / Pixelio.de

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