Gute Idee für eine Unternehmensgründung? Deutsche helfen bei der Verwirklichung

638488_web_R_K_B_by_LieC_pixelio.deEtwa 3,5 Millionen Investoren in Deutschland sind laut einer Umfrage des Bitkom bereit, Geld für erfolgversprechende Start-ups bereitzustellen, sofern diese die IT- oder Internetbranche betreffen. Das ist eine gute Nachricht für Firmengründer, denn die Finanzierung der Geschäftsidee ist häufig eines der größten Probleme, das sich im Vorfeld auftut. Besonders das Crowdinvesting hat nach Ansicht von Experten ein enormes Potenzial. Dabei finanziert eine große Anzahl von Geldgebern die Gründung beziehungsweise das Start-up.

Den Trend bemerkten aber nicht nur die Initiatoren der Bitkom-Umfrage. Mittlerweile sind im Internet zahlreiche Plattformen vertreten, die genau diese Art von Finanzierung zum Schwerpunkt haben. Sie bringen die Firmengründer mit interessierten Privatleuten zusammen, übernehmen also sozusagen die Vermittlertätigkeit, was sich für beide Seiten als vorteilhaft herausstellt. Bekannte Portale sind beispielsweise Seedmatch, Companisto, Bergfürst und Innovestment.

Beim Crowdinvesting beteiligen sich die Finanzierenden in Erwartung eines wirtschaftlichen Erfolgs am Unternehmen. Beim ebenfalls populären Crowdfunding wird ein Projekt zumeist durch einen Geldgeber finanziert. Ob dieser zu einer Investition bereit ist, hängt auch davon ab, ob er von der Idee überzeugt ist. Somit steht und fällt die erfolgreiche Firmengründung mit der Entscheidung des Geldgebers. Das Crowdinvesting indes bietet mehr Unabhängigkeit, da an der Finanzierung mehrere Personen beteiligt sind. Sollte ein Investor abspringen, kann dafür ein anderer mit ins Boot geholt werden oder eventuell eine Kompensierung des nun fehlenden Geldbetrags durch die anderen Investoren erfolgen.

Hört sich soweit gut an, dennoch ist die Methode nicht ganz frei von Risiken. Ein Start-up kann einerseits ungeahnte Chancen bereithalten, andererseits kann es von Anfang an ein Verlustgeschäft werden. Daher ist das Crowdinvesting nicht für jeden geeignet. Ähnlich wie bei einem Aktienfond wird durch eine breite Streuung der Beträge die Gefahr von Verlusten minimiert. Damit einher gehen bessere Finanzierungsmöglichkeiten für junge Unternehmen. Durch die Streuung erhält nicht nur eine Firma finanzielle Unterstützung, sondern mehrere. An wie vielen Projekten man sich als Investor beteiligt, liegt im eigenen Ermessen.

Momentan verhalten sich die Deutschen gegenüber dem Crowdinvesting noch zurückhaltend. Als Spar- oder Geldanlagealternative ist der Durchbruch bisher nicht geglückt. Für die Zukunft aber sollte man das Investieren in Geschäftsideen anderer nicht von seiner Liste streichen. Aktuell setzen die Deutschen lieber auf Immobilienfonds, wie die Hälfte der Befragten angab. Mit 41 Prozent kommt das gute alte Sparbuch auf Platz Zwei der beliebtesten Spar- und Anlagevarianten. Ein Drittel der Befragten ist einer Investition in Gold nicht abgeneigt, ein Viertel schenkt Aktien das Vertrauen und 21 Prozent favorisieren festverzinsliche Wertpapiere.

Die repräsentative Umfrage wurde vom Marktforschungsinstitut Aris im Auftrag des Bitkom durchgeführt. Es wurden dafür mehr als 2.300 Personen ab 14 Jahren in Deutschland befragt. Dabei kam auch heraus, dass mehr als die Hälfte der Befragten schon einmal den Begriff Start-up gehört oder gelesen hat, die Bedeutung des Begriffs ist aber lediglich 32 Prozent bekannt. Somit wusste etwa ein Drittel der Umfrageteilnehmer, dass Start-up die Bezeichnung für ein junges Unternehmen ist. Das könnte ebenfalls ein Grund für die Zurückhaltung der Deutschen sein. Geht es um die Investition von Geld, möchte der Betroffene in der Regel genau wissen, in was er investiert und natürlich auch die Abläufe verstehen. Sollte hier eine umfangreiche Aufklärung erfolgen, wird sich sicher die Einstellung zum Finanzieren von Start-ups und Firmengründungen positiv verändern.

Bildquelle: © LieC / Pixelio.de

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