Influencer im Affiliate Marketing

Wir leben in einer Zeit, in der Blogger, YouTuber und Instagrammer eine ähnliche Popularität erlangen wie Hollywood-Stars. Die Plattformen dienen als eine Art digitaler roter Teppich – mit unbeschränkten Eintrittskarten. Daraus resultiert eine enorme Reichweite. Kein Wunder also, dass Influencer auch im Affiliate Marketing an Bedeutung gewinnen. Aber ist der Hype um das Vermarktungsmodell auch gerechtfertigt?

Dazu ist zunächst zu klären, was genau Influencer Marketing vom klassischen Affiliate Marketing unterscheidet:

Ein Influencer, also Einflussnehmer (oder wie man in der Kommunikationswissenschaft auch gerne sagt „Meinungsführer“), kann quasi jeder sein, der eine große Reichweite erzielt und auf dessen Meinung seitens der Follower großen Wert gelegt wird. Diesen Einfluss wollen Unternehmen dazu nutzen, um ihr Produkt oder ihre Marke zu etablieren. Dabei werden die Influencer mit einem Pauschalbetrag oder Produktgeschenken entlohnt. Durch das Gütesiegel der Influencer steigt die Glaubwürdigkeit und Bekanntheit einer Marke. Das Model eignet sich somit besonders für noch neue oder unbekannte Produkte.

Im Affiliate Marketing wird in den meisten Fällen im Gegensatz zum reinen Influencer Model, nur für jeden tatsächlich entstandenen Sale bezahlt. Zusätzlich werden hier eher die allgemeine Kundengewinnung und eine Steigerung des Umsatzwachstums angestrebt; bereits bekannte Marken haben es dabei natürlich einfacher.

Zusammengefasst liegen die Unterschiede also vor allem in den Entlohnungsmodellen und der Zielsetzung. Doch sollte man sich weniger auf die Unterschiede konzentrieren und den Fokus mehr auf die Gemeinsamkeiten legen.
Die Problematik liegt hauptsächlich darin, dass die beiden Marketingmaßnahmen meist getrennt voneinander betrachtet werden. Das Influencer Marketing ist jedoch ein Teilaspekt vom Affiliate Marketing – auch wenn dieser Bereich bisher noch stiefmütterlich behandelt wird.  Dies liegt vor allem an dem Last-Cookie-Wins-Modell, das meist angewendet wird, um den Erfolg von Partnerprogrammen zu messen. Da haben logischerweise traditionelle, Conversion-orientierte Affiliates wie Cashback- oder Gutscheinseiten die Nase vorn. Doch wird dadurch eine vorangegangene Markenprägung und somit die komplette Customer Journey ausgeblendet. Durch eine Kooperation mit bekannten Influencern können Unternehmen deren Reichweite und Authentizität nutzen, um früh eine Markenbindung zu generieren.

In der Zusammenarbeit mit Influencern gilt folgendes zu beachten:

Damit die Glaubwürdigkeit der Influencer nicht gefährdet wird, sollten diese genügend Freiraum in der Umsetzung haben. Die Zusammenarbeit zwischen dem Unternehmen und dem Einflussnehmer wird im Optimalfall offen kommuniziert, um eine professionelle Transparenz zu gewährleisten. Zudem ist es kontraproduktiv, wenn der Influencer zu viele verschiedene Partnerschaften eingeht.

Ein Vorzeigebeispiel liefert hierbei die Firma Clinique. Der Kosmetikhersteller wählte Tavi Givenson als Gesicht für ihre Face-Forward-Kampagne. Tavi erreicht mit ihrem Blog „TheStyleRookie“ viele junge Frauen und hatte bis dahin noch keine anderen Kooperationen. Durch ihren Einfluss konnte die Bekanntheit der Marke bei der relevanten Zielgruppe gesteigert werden.

Um zurück zur ursprünglichen Frage zu kommen:

Influencer Marketing ist eine gute Möglichkeit um eine Marke im Markt zu etablieren. Jedoch sollten sich Unternehmen nicht ausschließlich darauf konzentrieren, sondern es als Unterstützung der Marketingstrategie ansehen. Interessant ist aber vor allem die Erkenntnis, dass ein Umdenken im Affiliate Marketing stattfinden muss: Weg vom bloßem Last-Cookie-Wins-Modell, hin zur kanalübergreifenden Customer Journey Betrachtung!

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