Alle Jahre wieder beginnt im Spätsommer die heiße Phase der Vorbereitungen für das Goldene Quartal. Pünktlich vor den für viele Onlineshops wichtigsten Monaten des Jahres lud das Affiliate-Netzwerk Awin am 04.09.25 Advertiser, Publisher und Agenturen zum Meetup nach Berlin ein. Das Interesse war groß, und die Teilnehmenden nutzten die Gelegenheit, sich mit frischen Insights und praxisnahen Tipps für Q4 2025 auszurüsten.
Vier strategische Empfehlungen von Awin
Tim Lomborg, Regional Managing Director bei Awin, stellte konkrete Handlungsempfehlungen vor, die sich eng an der Customer Journey orientieren:
- Programme Growth: Prüfen, ob Partner in der Last-Touchpoint-Betrachtung zu wenig berücksichtigt werden.
- Check your Upper Funnel: Identifizieren, welche Partnertypen neue Aufmerksamkeit schaffen und zusätzliche Kundengruppen erschließen können.
- Optimize your tenancy strategy: Analysieren, welchen Einfluss verschiedene Platzierungen auf das Kundenverhalten und die Conversionrate haben.
- Identify Solo-Converters: Solo-Conversion-Partner erkennen und deren Effizienzpotenzial gezielt ausschöpfen.
Gerade in Q4, wenn die Nachfrage nach Platzierungen bei Top-Publishern hoch ist und die Preise entsprechend anziehen, lohnt sich ein genauer Blick in den Conversion Funnel. Datenbasierte Entscheidungen sind dabei essenziell, um Budgets effizient einzusetzen.
Single vs. Multi Touchpoint: Ein Blick in die Daten
Die Awin-DACH-Daten zeigen, dass 36 % der Transaktionen über einen Single Touchpoint zustande kommen, während 64 % auf Multi Touchpoints entfallen. Innerhalb dieser Multi-Touchpoint-Journeys verteilen sich die Conversions wie folgt: 17 % Upper Funnel, 26 % Mid Funnel und 21 % Lower Funnel
Während beim Single Touchpoint beispielsweise ein Loyalty-Partner direkt zum Abschluss führt, durchläuft der Nutzer beim Multi Touchpoint mehrere Phasen über unterschiedliche Publisher hinweg.
Überraschungen im Detail
Die Daten machen deutlich, dass Customer Journeys nicht immer den gängigen Annahmen folgen. So verzeichnen Gutscheinpartner überraschend häufig Multi-Touchpoint-Conversions im Mid Funnel (41 %) und nicht wie erwartet primär im Lower Funnel (32 %).
Auch branchenspezifisch zeigen sich Unterschiede:
- Retail & Shopping: Gutscheinpartner dominieren den Mid Funnel (41 %), während Social Content über ein Drittel aller Solo Conversions generiert.
- Travel: Retargeting ist hier mit 72 % klarer Gewinner im Mid Funnel, während Loyalty fast die Hälfte aller direkten Abschlüsse erzielt.
Fazit: Funnel-Verständnis als Erfolgsfaktor
Wer die Customer Journeys seines eigenen Shops kennt, kann die Budgets für Q4 gezielter allokieren. Denn in vielen Fällen ist nicht ein einzelner Affiliate allein für die Conversion verantwortlich – vielmehr tragen Partner im Mid und Lower Funnel entscheidend zum Kaufabschluss bei. Ein differenzierter Blick auf die Daten hilft, den Mediaeinsatz effizient zu steuern und das Potenzial des Goldenen Quartals voll auszuschöpfen.