Vor wenigen Wochen haben wir in unserem Artikel „AWINs Conversion Protection Initiative (CPI): Update“ über die aktuelle Entwicklung rund um die CPI berichtet. Die ist ein wichtiger Schritt, mit dem Awin mehr Transparenz, Fairness und Schutz bei der Zuordnung von Conversions schaffen möchte.
Die Initiative stößt in der Affiliate-Branche auf großes Interesse – insbesondere auf Publisher-Seite, wo viele bereits erste Erfahrungen gesammelt haben.
Ein besonders bedeutendes Update gab es dabei zum 24. April.
Seit diesem Datum erhalten Publisher nun auch Provisionen für Transaktionen, bei denen sie bislang leer ausgegangen sind. Beispielsweise aufgrund fehlerhafter oder blockierter Trackingprozesse. Diese werden sogar rückwirkend gutgeschrieben, was ein starkes Signal für mehr Fairness im Affiliate-Marketing setzt.
Diese Neuerung war für uns ein Anlass, gezielt bei Publishern nachzufragen:
Wie bewerten sie die CPI? Haben sie bereits positive Effekte gespürt? Und wie steht es um die tatsächliche Umsetzung in der Praxis?
In diesem Beitrag teilen wir exklusive Einblicke und vielfältige Meinungen direkt aus der Praxis.
Wir begrüßen die Initiative generell und sehen sie als wichtigen Schritt, um die Themen sauberes Tracking und faire Vergütung im Markt weiter voranzutreiben.
Aus unserer Sicht ist das ein positives Signal in die richtige Richtung.
Allerdings ist es zum jetzigen Zeitpunkt noch zu früh, um valide Aussagen über den Erfolg der Initiative treffen zu können. Wir benötigen dafür belastbare Daten aus einem Zeitraum von mindestens drei Monaten, um fundierte Rückschlüsse ziehen zu können.
– Benedikt Bücker, Account Coordinator bei Atolls
Wir haben uns intensiv mit der CPI auseinandergesetzt und ihre Umsetzung in den Partnerprogrammen genau beobachtet. Grundsätzlich begrüßen wir die Initiative sehr und sehen sie als einen wichtigen und sinnvollen Schritt in die richtige Richtung. Die Idee, die Publisher-Leistung fairer und verlässlicher zu vergüten, ist aus unserer Sicht absolut richtig und etwas, wovon wir als Publisher profitieren können.
In der Gesamtbetrachtung konnten wir tatsächlich eine Performance-Steigerung feststellen. Hier spielen natürlich auch andere, saisonale Faktoren eine Rolle, sodass wir nicht alles ausschließlich der CPI zuschreiben können. Dennoch ist es erfreulich, einen positiven Trend zu sehen.
Besonders hervorzuheben ist, dass wir bei einzelnen Kooperationen deutliche Steigerungen der Conversion Rates beobachten konnten, die wir klar mit der Implementierung der CPI in Verbindung bringen. Das zeigt, dass die Initiative ihr Potenzial entfalten kann und wir uns über diese positiven Entwicklungen freuen.
Auch wenn wir bereits Nachvergütungen erhalten haben, was sehr positiv ist, gibt es im Bereich der Transparenz noch Verbesserungspotenzial. Uns fehlt hier noch der klare Einblick in den Turnus, in dem diese Nachvergütungen zukünftig stattfinden werden. Außerdem ist uns aufgefallen, dass vereinzelte Advertiser die Nachvergütung ablehnen – manchmal mit Begründungen wie „unrechtmäßige Forderung“. Hier wünschen wir uns mehr Transparenz und Einblicke, ob vom Advertiser bereits zu Beginn der CPI-Umstellung Maßnahmen zur Optimierung des Trackings vorgenommen wurden.
Wir beobachten die weitere Entwicklung der CPI sehr genau und sind gespannt, wie sich die Initiative in Zukunft entwickelt. Wir sind zuversichtlich, dass sich die positiven Effekte bei fortschreitender Implementierung durch die Advertiser weiter verstärken werden und auch die Transparenz in den genannten Punkten zunimmt.
– Lara Elosge, Partnership Management bei COUPONS.DE
We do believe it’s a valuable step forward for the industry. Addressing issues like order validation and attribution transparency is definitely in the interest of publishers, so we really welcome efforts like this.
That said, we haven’t observed any notable uplift in conversions or commissions on our side just yet.
Erfahrungen mit der CPI: Ja, wir setzen die CPI mittlerweile ein und finden das Konzept grundsätzlich sehr gut. Gerade in einer Zeit, in der technische Herausforderungen beim Tracking immer größer werden und immer mehr Tools und Methoden zum Einsatz kommen, ist es für uns ein echter Vorteil, dass es jetzt eine Initiative gibt, die den Schutz und die Absicherung der Publisher in den Mittelpunkt stellt. Das gibt uns mehr Vertrauen in die Qualität und Fairness der Partnerschaften.
Positive Effekte: Zwar ist es noch etwas zu früh, um konkrete Zahlen oder langfristige Auswirkungen zu beurteilen, aber wir merken bereits, dass die Conversions stabiler durchlaufen. Vor allem die Tatsache, dass die Ablehnungsquote bei einigen Kooperationen leicht zurückgegangen ist, zeigt, dass die CPI hier positiv wirkt. Es fühlt sich einfach sicherer an, die Conversions durch die CPI laufen zu lassen, weil wir das Gefühl haben, dass die Prozesse besser geschützt und transparenter sind.
Gesamteinschätzung: Insgesamt finde ich die Initiative nicht nur sinnvoll, sondern auch ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Viele Publisher stehen heutzutage vor der Herausforderung, mit immer komplexeren Tracking-Technologien und möglichen „Schwächen“ im System umzugehen. Die CPI sorgt hier für mehr Klarheit und Vertrauen, was auch die Qualität der Partnerschaften langfristig stärkt. Ich glaube, die Initiative wird langfristig einen echten Mehrwert für Publisher und Advertiser schaffen, indem sie eine verlässlichere und transparentere Basis für alle Beteiligten schafft.
– Sina Friedrich, Senior Partnership Development Manager bei Stylink
Als Publisher begrüßen wir es sehr, dass sich Awin für das bestmögliche Tracking-Setup bei den Advertisern einsetzt. Die Conversion Protection Initiative ist aus unserer Sicht ein wichtiger Schritt, um zuverlässiges Tracking zum Standard zu machen, Trackingverluste zu minimieren bzw. zu kompensieren und somit eine faire Vergütung für Publisher sicherzustellen. Leider zeigt unsere Erfahrung – sowohl durch eigene Tracking-Tests oder auch Meldungen unserer Nutzer:innen – dass nicht alle Sales korrekt erfasst werden.
Umso erfreulicher ist es, dass wir im April nun im Vergleich zum Januar eine um 2 % höhere Conversion Rate feststellen konnten. Außerdem haben wir bereits Kompensationszahlungen von Advertisern erhalten, die aktuell noch mit veralteten Tracking-Lösungen arbeiten.
Wir sehen in der Initiative ein starkes Signal für mehr Transparenz und Fairness im Affiliate-Marketing – und würden es begrüßen, wenn auch andere Netzwerke ähnliche Maßnahmen ergreifen.
– Malte Hannig, Teamleiter Online Partner Management bei DeutschlandCard GmbH
Aktuell betrifft es verschwindend geringe Provisionen und ebenfalls nur recht wenige Kunden von uns.
Als Premium-Publisher begrüßen wir ausdrücklich jede Initiative, die darauf abzielt, die Vergütungsmodelle für Publisher wieder fairer zu gestalten. In den vergangenen Jahren – verstärkt durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie – haben sich die Rahmenbedingungen für Publisher deutlich verschlechtert.
Dazu zählen unter anderem unzuverlässiges Tracking, extrem lange Auszahlungszeiträume (teilweise erst Jahre später), drastische Provisionskürzungen sowie komplexe Ausnahmeregelungen – etwa, dass bestimmte Produkte wie Apple-Artikel nur einmal pro Monat vergütet werden. Hinzu kommen Fälle, in denen bei Programmschließungen oder Insolvenzen seitens unserer Vertragspartner – in der Regel die Netzwerke – keinerlei Ausgleich erfolgt. Diese Liste ließe sich leider noch um viele weitere Punkte ergänzen.
Zur Conversion Protection Initiative (CPI) von Awin können wir derzeit noch keine abschließende Einschätzung abgeben. Wir haben lediglich festgestellt, dass am 24. April eine erhöhte Anzahl an Transaktionen in dem entsprechenden Segment erfasst wurde, sowie einzelne weitere Transaktionen am 29. April. Man könnte annehmen, die Initiative habe bewirkt, dass die Advertiser die Trackingvorgaben entsprechend umgesetzt haben – allerdings tauchen genau diese Advertiser weiterhin unter dem Filter „kein App-Tracking“ auf – was zumindest Fragen hinsichtlich der tatsächlichen Umsetzung aufwirft.
Das Server-to-Server-Tracking ist für uns derzeit nicht nachvollziehbar, da es hierzu bislang keine Angaben bei den einzelnen Advertisern gibt. Ohne konkrete Informationen können wir nur spekulieren – basierend auf früheren Erfahrungen liegt die Vermutung nahe, dass Awin das Tracking möglicherweise aufgrund von Rückmeldungen seitens der Advertiser vorübergehend pausiert hat. Sollte dies der Fall sein, wäre eine entsprechende Information an uns Publisher wünschenswert gewesen.
Nun bleibt abzuwarten, ob die erfassten Transaktionen tatsächlich vergütet werden und ob weitere Provisionen folgen bzw. das Tracking entsprechend angepasst wird. Die Initiative ist grundsätzlich positiv zu bewerten, wirkt bislang jedoch eher aus Advertiser-Perspektive durchdacht. Wie leider so häufig.
– Caroline Ziebig, Head of Analytics & Sales Services bei Checkout Charlie
Fazit
Die Conversion Protection Initiative (CPI) von Awin wird von den befragten Publishern insgesamt als ein wichtiger und richtiger Schritt hin zu mehr Fairness und Transparenz im Affiliate-Marketing gesehen. Viele begrüßen vor allem, dass durch die Initiative Trackingverluste minimiert und Provisionen auch für bisher nicht vergütete Transaktionen rückwirkend ausgezahlt werden – ein Signal, das dem Markt guttun kann.
Gleichzeitig zeigen die Stimmen aus der Praxis, dass es aktuell noch einige Herausforderungen gibt. So fehlen teilweise noch belastbare Daten, um die langfristigen Effekte der CPI eindeutig zu bewerten. Ebenso die Transparenz bei der Umsetzung sowie bei Nachvergütungen könnte an manchen Stellen verbessert werden. Auch technische Fragen zum Tracking und zur Datenqualität werden von einigen Publishern noch kritisch beobachtet.
Dennoch herrscht Einigkeit darüber, dass die CPI einen wichtigen Impuls für mehr Vertrauen und eine stabilere Zusammenarbeit zwischen Advertisern, Netzwerken und Publishern setzt. Mit fortschreitender Implementierung und kontinuierlicher Optimierung ist zu erwarten, dass die Initiative ihre Wirkung zeigt und zu einer nachhaltig gerechteren Vergütung im Affiliate-Bereich beiträgt.