Amazon zieht sich aus Google Shopping Ads zurück – größte Veränderung seit 2020

Am 24. Juli 2025 beendete Amazon auf allen Märkten abrupt seine Teilnahme an Google Shopping Ads – sowohl bezahlte Anzeigen als auch kostenlose Listungen wurden innerhalb von 48 Stunden gestoppt.

Warum ist das wichtig?

  • Hoher Marktanteil fällt weg: Amazon war in bis zu 30 % aller Shopping-Auktionen präsent – in den USA, UK und Deutschland. Jetzt ist die Erscheinungsrate auf 0 % gefallen.
  • Änderung im Wettbewerb: Ohne Amazons aggressive Gebote sinkt der Wettbewerbsdruck – CPCs könnten spürbar sinken, Impressionen und CTRs steigen, besonders für Wettbewerber in relevanten Kategorien.

Hintergründe & mögliche Gründe

  • Amazon hatte laut Branchenanalysten bereits seit rund einem Jahr die Google Shopping-Ausgaben deutlich reduziert. Der plötzliche Rückzug gilt als strategischer Wendepunkt. Ähnlich dem Werbe-Stopp während der Pandemie, gilt dies als der größte Rückzug seit 2020.
  • Mögliche Motive:
    • Abhängigkeit von Google senken: Google stockt zunehmend eigene E‑Commerce- und KI-Angebote aus, möglicherweise will Amazon seine Werbebudgets abziehen.
    • Fokus auf eigenes Werbenetzwerk: Amazon stärkt seine Plattform-Werbestrategie und lenkt Budgets weg von Drittplattformen.
    • Strategietest oder Verhandlungszug: Einige Beobachter sehen den Rückzug als Experiment oder Druckmittel in Preisverhandlungen mit Google.

Was bedeutet das für Affiliates & Advertiser?

Chancen für andere Händler

  • Mehr Sichtbarkeit: Marken wie Shein, Target oder Wayfair konnten ihre Share‑of‑Voice massiv ausbauen – z. B. Target von 4,6 % auf fast 19,6 % in bestimmten Kategorien.
  • Effizientere Ads: Geringerer CPC, höhere CTR und mehr Impressionen ermöglichen bessere ROI in Shopping-Kampagnen.

Risiken für Amazon-orientierte Strategien

  • Händler, die auf Amazons „Amazon Ads for Google“-Programm setzen, verlieren diesen Kanal jetzt komplett. Kleinere Händler, die auf automatisierte Kampagnen über Amazon angewiesen waren, sind besonders betroffen.
  • Für Google bedeutet der Wegfall eines Hauptkunden wie Amazon eine Potenzielle Einbuße im Werbeumsatz.

Handlungsempfehlungen

EmpfehlungWarum relevant?
Google Shopping Monitoring aktivierenCPC-Entwicklung, Impression Share, Wettbewerb beobachten.
Shopping-Kampagnen verstärkenNutzen der Lücke, gezielte Gebotsstrategien in relevanten Kategorien.
Alternative Plattformen prüfenAmazon Advertising, eigene Kanäle oder Multi-Channel-Strategien diversifizieren.
Datenoptimierung priorisierenProduktfeeds verbessern, SOV kontinuierlich tracken, automatisierte Gebotsstrategien einsetzen.

Fazit

Der plötzliche Rückzug Amazons aus Google Shopping Ads markiert einen strategischen Wendepunkt im E-Commerce Advertising. Für Affiliates und Händler bietet sich eine seltene Chance: Wer jetzt in Google Shopping investiert, kann ohne Amazons Dominanz Sichtbarkeit und Performance steigern. Gleichzeitig mahnt das Ereignis zur Diversifikation der Werbestrategie – denn selbst Giganten können über Nacht ihre Werbeporte schließen.


Hier mehr zum Thema lesen!

Search Engine Land: Amazon pulls out of Google Shopping ads (25.07.2025)

Sarah Kreuzer
Sarah Kreuzer
Sarah Kreuzer ist Duale Studentin bei der MAI xpose360 und arbeitet seit Oktober 2022 in der Affiliate Abteilung. Währenddessen studiert sie Kommunikation & PR an der IU Internationale Hochschule in Augsburg.
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